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Schwarzerle

Der Baum des Jahres 2003. – Nicht zu verwechseln mit der amerikanischen Roterle.

Heimat:

Diese Baumart ist typisch für unsere Heimat. Sie wächst in Mitteleuropa in verschiedenen Höhenlagen, vom Flachland bis in die Alpen auf 1200 Meter Höhe.  Sie erreicht eine Höhe von bis zu 25 Metern. Ihre Blätter sind rundlich geformt mit einer kleinen Einkerbung an der Blattspitze.

Blüte:

Als ein Mitglied der Familie der Birkengewächse, blüht sie schon früh im Jahr ab März bis in den April. Die Blütenstände überwintern frei, denn sie werden im Vorjahr angelegt. Wobei männliche und weibliche Kätzchen an den Trieben hängen. Sie sind zwischen 2 und 5 cm lang.

Besonderheit:

Die Erle ist ein echter Überlebenskünstler. Eine Hilfestellung geben der Schwarzerle dabei ihre Wurzeln. Im Inneren der Herzwurzel befindet sich ein spezielles Belüftungssystem, wodurch der Baum auch bei langer Überflutung mit ausreichend Luft versorgt wird

Wissenswertes:

Schwarzerlen können bis zu 120 Jahre alt werden. Ihre Nische hat sie an Fließgewässern, Auen und Mooren. Durch Ihre Anpassung an diese Standorte findet man sie hier häufig als dominante Baumart ohne Konkurrenz durch andere Bäume.
Den Namen Roterle, bekam sie , weil sich ihr Holz kurz nach dem Fällen rötlich verfärbt. Schwarzerle heißt sie, weil mit Hilfe der Fruchtzapfen schwarze Tinte hergestellt werden kann und ihre Rinde dem Leder schwarze Farbe gab.

Holzverwendung:

Das Holz der Schwarzerlen kann vielseitig verwendet werden. Geschätzt wird es daher sowohl als Möbelholz oder Sperrholz, als auch zur Herstellung von Bleistiften.
Da ihr Holz extrem wasserresistent ist, wurde es auch im Hausbau schon früh eingesetzt. Bekanntestes Beispiel ist die Stadt Venedig, deren Häuser auf Erlenpfählen errichtet wurden.

Sagen und Mythen:

Moor- und Auwälder waren den Menschen vergangener Zeiten nicht recht geheuer. Moorhexen, Elfen und Nymphen trieben hier ihr Unwesen. Diese Gebiete waren oftmals verflucht. Rot galt als Farbe des Teufels und das rote Holz der Erle und die Tatsache, dass sie in den moorigen und feuchten Gebieten wuchs, brachten ihr einen schlechten Ruf ein. Vielleicht sind gerade deshalb auch in Bayern noch manche dieser Lebensräume erhalten geblieben